Das Herz tut weh, und der Kopf kann es nicht fassen.
Vor 15 Jahren hatte ich das Glück, Gabi kennenzulernen. An einem Abend war ich mitn Spezl Skateboard fahren und habe mir dabei ein Band am Sprunggelenk gerissen. Auf dem beschwerlichen Nachhauseweg war schnell klar, dass ich in den seltsamen Laden, das Schaumamoi, gehen musste, um mir ein Bier zu gönnen und die Schmerzen zu lindern. Anfangs war ich skeptisch und erstaunt über dieses Etablissement, doch dann traf ich auf Gabi. Sie war besorgt und neugierig, und wir lachten darüber, dass wir mit 30 Jahren immer noch Skateboard fahren. Von der ersten Begegnung an verstanden wir uns gut, und die Sympathie zwischen uns hielt über all die Jahre.
Am nächsten Tag brachte ich all meine gut erhaltenen Skateboard-Bretter ins Schaumamoi, nachdem Gabi mir erzählt hatte, dass ihre Söhne ebenfalls „Bretteln“.
Es waren etwa 20 Stück!
So war Gabi für mich: Ich hatte stets das Gefühl, ihr etwas zurückgeben zu müssen. Sie war so wunderbar und gab mir und vielen anderen das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.
Selbst wenn jemand ein Depp war, dann war er eben ein besonderer Depp.
Ich hatte das Privileg, eine Zeit lang samstags den Laden zu öffnen und am Abend die Gäste zu bewirten. Ich war dankbar für das Vertrauen, und das Schaumamoi wurde für mich zu einem heiligen Ort.
Die Zeit verging, und die Arbeit führte mich in ferne Länder, doch ein Stück Heimat blieb immer das Schaumamoi und Gabi.
Leider erfuhr ich erst spät von ihrer Krankheit. Als ich zum ersten Mal davon hörte, hatte ich das Glück, mit Gabi sprechen zu dürfen – dafür bin ich sehr dankbar.
Der Verlust schmerzt, und meine Gedanken sind bei ihrer Familie und engen Freunden.
Die Beerdigung war unglaublich schön, und ich bin froh, dass ich mich von ihr verabschieden konnte.
Ich bin dankbar für die Zeit mit ihr.
Von ganzem Herzen wünsche ich mir und alle anderen, dass dieses Etablissement
in ihrem Geiste weitergeführt wird, voller Liebe, Herz und Verstand, so wie Gabi es war.
Der Namibia
(Lukas)